Was der HTGF seinen Start-ups bietet (neben der Finanzierung)
Mehr als 600 Seed-Finanzierungen in fast 16 Jahren machen den High-Tech Gründerfonds (HTGF) zum aktivsten Seed-Investor Deutschlands. Die Investment-Teams sind tief vernetzt in Wirtschaft und Wissenschaft. Längst versteht sich der HTGF als Plattform, die jungen Start-ups neben einer Finanzierung herausragende Mehrwerte bietet. Claudia Raber, Partnerin beim HTGF, stellt sie vor.
Claudia, du verantwortest als Partnerin das Relationship Management beim HTGF. Wenn du in fünf Schlagworten sagen müsstest, was ihr Gründer:innen neben der Finanzierung noch bietet – welche fünf Wörter wären das?
Claudia: Fachwissen im Team, Zugang zu Investor:innen, externe Business-Expert:innen, ein Netzwerk in Wirtschaft und Wissenschaft und natürlich unsere HTGF-Academy.
Was du mit Fachwissen im Team meinst, ist klar. Ihr habt mehr als 15 Jahre Erfahrung in Seed-Investments; viele eurer Investment-Manager:innen kommen selbst aus der Wissenschaft oder haben selbst ein Start-up geründet.
Claudia: Korrekt, unser Anspruch ist immer in Augenhöhe mit Gründer:innen zu sprechen.
Was meinst du mit dem zweiten Punkt, dem Zugang zu Investoren?
Claudia: Wenn unsere Start-ups in weitere Finanzierungsrunden starten, können wir sie dabei unterstützen, den richtigen Partner für die Folgerunden zu finden. Unser Investoren-Netzwerk erstreckt sich inzwischen über die ganze Welt. Wir kennen in allen Regionen sehr gute Partner für die unterschiedlichen Phasen und Technologien unserer Start-ups.
Was heißt das in Zahlen?
Claudia: Unser Netzwerk besteht aus rund 9.000 Investoren, vom erfolgreichen Private-Equity-Fonds über Corporate VCs bis hin zu vermögenden Privatpersonen, die teils ausschließlich zusammen mit dem HTGF investieren. Wir bieten hier einen individuellen Zugang, vernetzen sehr direkt oder organisieren Events wie unseren Family Day, auf dem sich Deals manchmal sogar am Buffet anbahnen.
Du hast auch von Business-Expert:innen gesprochen, mit denen ihr Eure Portfolios zusammenbringt?
Claudia: Manchmal suchen unsere Start-ups Co-Founder, Management-Ergänzungen oder Beiräte, da können wir natürlich helfen. Unser Netzwerk umfasst hier sicherlich mehr als 8.000 C-Level-Manager:innen, Berater:innen, Dienstleister, Mentor:innen oder Kandidat:innen für Beiräte und Co-Founder-Posten.
Hast du Beispiele?
Claudia: Manchmal vermitteln wir erfolgreiche Gründer:innen und HTGF-Alumni als Expert:innen, neulich zum Beispiel erst im Bereich Influencer-Marketing. Mir fällt sofort auch der Co-Founder eines international erfolgreichen SaaS-Start-ups ein, der nun Investor und Beiratsmitglied bei einem Portfoliounternehmen im Bereich Enterprise-Software ist.
Ähnlich groß sind Eure Netzwerke vermutlich in Wirtschaftsunternehmen.
Claudia: Auf jeden Fall. Wir haben mehr als 4.300 potenzielle Kunden und Kooperationspartner aus der Industrie, dem Mittelstand und Handel. Wichtiges Vernetzungsinstrument sind dabei zum Beispiel unsere HTGF Partnering Days. Ganz besonders hervorheben möchte ich in dem Zusammenhang natürlich unsere 35 Fondsinvestoren: Hier entstehen immer wieder Kooperationen zwischen diesen etablierten Unternehmen und Start-ups, manchmal sogar bis zum Kauf. Ein Beispiel ist unser Portfoliounternehmen Emma, das im vergangenen Jahr von Haniel übernommen wurde. Haniel ist im HTGF auch als Fondsinvestor aktiv.
Apropos Fondsinvestoren, bietet ihr diesen eigentlich ähnliche Mehrwerte wie euren Start-ups?
Claudia: Natürlich und wir merken, dass die Nachfrage hier immer größer wird. Wir werden darum zusätzliche Formate entwickeln.
Wie arbeitet ihr mit Hochschulen und Universitäten zusammen?
Claudia: Diese sind ebenfalls ein wichtiger Teil unseres aktiv gelebten Netzwerks, nicht nur, weil wir immer wieder erfolgreiche Gründer:innen aus der Wissenschaft haben. Sondern auch, weil wir unseren Start-ups auch hier Zugang zu Expert:innen geben. Außerdem bieten wir mit der HTGF Academy ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm exklusiv für HTGF-Portfolio-unternehmen. Dort geht es dann in Seminaren und Webinaren ums richtige Controlling, um Personalführung oder Themen wie virtuelle Mitarbeiterbeteiligung.
Helfen sich eure Start-ups auch gegenseitig?
Claudia: Unbedingt. Sie treffen sich ja immer wieder auf unseren Events und sind untereinander vernetzt, wir glauben stark an die Möglichkeit des Peer-to-Peer-Learnings. Wir haben auch schon erste Fälle, in denen ehemalige erfolgreiche Gründer:innen in unser Portfolio investieren. Wir freuen uns sehr, dass unser Plattform-Gedanke inzwischen so gut funktioniert.
Vielen Dank, Claudia!
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