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Das beste Netzwerk ist ein aktives Netzwerk – Über die C-Level-Vermittlung des HTGF

Für jedes Unternehmen kann der Zugang zu spezieller Expertise, aber insbesondere auch die Suche nach dem perfekt passenden Menschen für eine Teamergänzung eine langwierige und ressourcenintensive Suche sein. Hier kann der HTGF aufgrund seines umfassenden Netzwerks hervorragend unterstützen. Er vernetzt Suchende mit Anbietenden. Seit knapp drei Jahren laufen diese Fäden bei Christina Siebel, Senior HR Relationship Managerin, zusammen. Sie verfügt über 15 Jahre Berufserfahrung in der Personalberatung. Im Interview gibt sie Einblicke in ihre Arbeit und zeigt, wie sie insbesondere Unternehmen das Leben ein wenig leichter machen kann.


Christina, ihr vernetzt Führungskräfte und Expert:innen aus dem HTGF-Netzwerk. Wie funktioniert das genau?

Unsere Portfoliounternehmen entwickeln sich kontinuierlich weiter. Dafür benötigen sie ggf. zusätzliche Expertise. Wir haben ein wunderbares Netzwerk von Menschen, die in ihrem Bereich über Top-Expertise verfügen und Innovation treiben wollen. Dieses Netzwerk ist ein Schatz, den wir teilen. Einfach gesagt, wir bringen Menschen, die einander weiterbringen können, ins Gespräch – sehr persönlich, direkt und individuell. Übrigens fragen auch unsere Fondsinvestoren dieses Angebot nach, wenn es um Start-up-nahe Themen geht.

Welche Art von Kontakten stellt ihr her?

Wir pflegen einen Pool von uns bekannten und qualifizierten Top-Expert:innen zum Beispiel Gründer:innen oder erfahrene Manager:innen. Aus diesem Pool können wir unseren Portfoliounternehmen Vorschläge für Board-, Advisory- oder Sparrings aber auch Teamergänzungen auf C-Level machen. Das geschieht immer in engem Austausch mit den Investment Manager:innen. Beim Thema Business Development wird auf Wunsch Erfahrung mit Gründergeist zusammengeführt. Das Win-Win ist die Verbindung von Gründer:innen neuer Technologien zu Tiefenexpertise und Erfahrung. Auch dafür ist meine Arbeit da.

Christina Siebel, Senior HR Relationship Managerin

Woher kommen diese Kontakte?

Venture Capital ist ein People Business. Der HTGF knüpft und pflegt seit 18 Jahren Kontakte. So konnten wir ein thematisch breites und inhaltlich tiefes Netzwerk aufbauen. Das ist die Arbeit unserer Geschäftsführung, der Partner:innen, ehemaliger und aktiver Mitarbeiter:innen, aber auch aus einem Miteinander im gesamten Start-up-Ökosystem. Durch gemeinsame Investments, Events und Exits. Regelmäßig kommen neue Kontakte durch Empfehlungen von intern und extern hinzu, und der Pool wird auch durch Initiativbewerbungen ergänzt. Das großartige am Teilen eines Netzwerks ist, es wächst dadurch weiter. Auf Basis dieser Beziehungen können wir sehr gut auf konkrete und qualifizierte Personen – oft mit sehr außergewöhnlichem Wissen – zugreifen.

Wie stellt ihr Verbindungen aus diesem Pool her?

Dazu haben wir Kriterien entwickelt, anhand derer wir zum einen die Bedarfe und Prioritäten bei den Suchenden ermitteln. Das fällt Portfoliounternehmen oft nicht so leicht, ist aber wesentlich für den Erfolg. Hier können wir sehr gut unterstützen. Zum anderen führen wir ausführliche Gespräche mit den Personen, die auf unterschiedlichen Ebenen mit Start-ups zusammenarbeiten möchten und erhalten auch Referenzen. So können wir die Kenntnisse und Erfahrungen einschätzen und auch die Motivation verstehen. Wir erhalten einen hochwertigen und genauen Überblick, der es uns ermöglicht, die Nachfrage aus dem Portfolio individuell zu bedienen. Der Personal und Cultural Fit sowie die fachliche und persönliche Expertise sind unser erstes „Quality Gate“.

Wie oft wird das bei euch nachgefragt?

Start-ups fragen regelmäßig, im Schnitt haben wir zwei Anfragen pro Woche nach externen Expert:innen. Wir gehen dann ins individuelle Gespräch über die detaillierten Anforderungen und recherchieren im Netzwerk nach passenden Personen. Das ist gut investierte Zeit. Wir wollen unsere Portfoliounternehmen zu Beginn aber auch auf ihrem Wachstumspfad bestmöglich unterstützen. Wir können nicht immer direkt helfen, denn wir recherchieren nicht über unser Netzwerk hinaus, wie dies Headhunter tun. In diesen Fällen können wir aber auf Wunsch externe Fachleute empfehlen, die unsere Portfoliounternehmen unterstützen können.

Kannst du uns ein Beispiel geben, wie so eine Vermittlung ablaufen kann?

Gerne, erst kürzlich hatten wir eine Anfrage von einem unserer Partner, dessen MedTech-Portfoliounternehmen einen COO suchte. Gefragt war ein Impulsgeber; jemand, der das Wachstum weiter vorantreiben kann. Unser Netzwerk ist dafür prädestiniert. Innerhalb kurzer Zeit konnten wir drei potenzielle Kandidat:innen für die Position vorschlagen. Es folgte ein professioneller Einstellungsprozess mit allen Stakeholdern – also Gründer:innen und Investor:innen. Die Person, die schließlich ausgewählt wurde, hatten wir erst zwei Monate zuvor auf Empfehlung in unser Netzwerk aufgenommen. Jetzt ergänzt sie das Gründerteam sehr erfolgreich – das freut mich sehr.

In welchen Situationen kommen die Start-ups besonders auf euch zu?

Die Start-ups kommen an entscheidenden Wendepunkten ihres Geschäfts auf uns zu. Meist nach einem Investment, oft auch vor der nächsten Finanzierungsrunde. Themen sind Wachstum, Vertrieb, aber auch Anfragen zu Sparrings, um Herausforderungen, die ihren Markt oder ihre Organisation betreffen, besser begegnen zu können. Es wird Know-how gesucht, das intern nicht so schnell aufgebaut werden kann. Jedes Start-up ist einzigartig, es gibt nie eine Lösung oder Anfrage von der Stange.

Möchtest du den Leserinnen und Lesern noch etwas sagen, was ich nicht gefragt habe?

Der Pool ist jederzeit offen für neue interessierte Kandidat:innen. Wir arbeiten mittlerweile zu 85 Prozent mit Empfehlungen aus unserem Netzwerk. Unser Pool entwickelt sich ständig weiter. Denn Menschen und Bedarfe, beruflich wie privat, verändern sich. Geschäftsmodelle ändern sich. Das beste Netzwerk ist ein aktives Netzwerk!

Vielen Dank für das Gespräch, Christina!

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