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Generation Greentech: Wie junge Ideen die Welt verändern 

Fünf schnelle Fragen an: Daniela Bach, Senior Investment Managerin HTGF und Christian-Hauke Poensgen, Mitgründer Maya Climate 

Christian-Hauke Poensgen, Co-Founder, Maya Climate und Daniela Bach, Senior Investment Manager, HTGF

Was ist Maya Climate und warum kann eure Idee die Welt ein bisschen besser machen? 

Christian-Hauke Poensgen: Wir sind eine Finanzierungsplattform für naturbasierte Lösungen (NbS). Dies sind einige der effizientesten und skalierbarsten Lösungen zur Vermeidung und Reduzierung von Kohlenstoff in der Atmosphäre. Die Projekte haben jedoch mit sehr hohen Kapitalkosten zu kämpfen. Es besteht ein dringender Bedarf an Lösungen, um die Zeit zwischen dem Projektstart und der ersten Ausgabe von Emissionszertifikaten zu überbrücken. Die Maya Climate Plattform ermöglicht es Investoren und Finanzinstituten, Projekte in einem frühen Stadium zu finden und zu analysieren. 

Wie steht es um die Climate-Tech Branche in Deutschland? 

Daniela Bach: Climate Tech ist der am schnellsten wachsende Sektor in Europa! Deutschland hat mit Enpal, Infarm und 1Komma5 bereits wichtige Akteure hervorgebracht. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Schweden und Großbritannien haben wir aber noch Aufholpotenzial. 

Auch im aktuell schwierigeren Marktumfeld ist noch viel Kapital für Greentechs verfügbar. Der HTGF investiert schon seit einigen Jahren in Klimatechnologien. Aber auch immer mehr Venture Capital Fonds werden aufgelegt, die ausschließlich im Bereich Climate Tech investieren.   

Ihr seid junge Gründer. Wie seid ihr auf die Idee von Maya Climate gekommen? 

Christian-Hauke Poensgen: Für uns war immer klar, dass wir das Problem des menschengemachten Klimawandels gemeinsam angehen müssen. Marktmechanismen zur Bepreisung von Externalitäten wie Kohlenstoff- und Biodiversitätszertifikate sind jedoch erst im Entstehen und Pioniere müssen in diesem Bereich ein hohes Risiko eingehen. Das hat leider dazu geführt, dass der Investitionsmarkt für diese Projekte sehr ineffizient, zaghaft und langsam ist. Wir müssen aber heute investieren, um unsere Klimaziele für 2030 und 2050 auch nur annähernd zu erreichen. Maya soll die Ineffizienzen dieses Marktes beseitigen. 

Warum hat sich der HTGF dafür entschieden, in Maya Climate zu investieren? 

Daniela Bach: Der HTGF will mit seinem Kapital und Netzwerk die grüne Transformation der deutschen Wirtschaft maßgeblich mitgestalten. Mit Start-ups wie instagrid, Sunvigo oder traceless materials haben wir ein tolles Portfolio. Der Kohlenstoffmarkt spielt für das Erreichen der Klimaziele eine immer wichtigere Rolle und mit Maya Climate haben wir ein Setup gefunden, das uns überzeugt hat, sehr früh zu investieren. Die jungen Gründer haben in kurzer Zeit viel erreicht. 

Der Klimawandel ist die zentrale Herausforderung unserer Generation – und darüber hinaus. Was muss geschehen, damit wir noch schneller technologische Lösungen finden? 

Christian-Hauke Poensgen: Technologische Lösungen, die sowohl die Kohlenstoffabscheidung als auch die Langzeitspeicherung ermöglichen, sind zwar vorhanden, befinden sich aber noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Zunächst sind Investitionen erforderlich, um die Kosten zu senken. Es wird aber noch einige Jahre dauern, bis die technischen Lösungen die notwendige Skalierung erreicht haben. Hier sind Risikokapitalgeber gefordert, Investitionsstrukturen zu schaffen, in denen langfristig in die Hardwareentwicklung investiert werden kann. 

Vielen Dank für das Gespräch!

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