„Klares Zusammenspiel von Technologie, Marktbedarf und Klimanutzen“ – Interview mit Dr. Ingo Ramesohl, Geschäftsführer von Bosch Ventures
Story
Rabot Energy entwickelt Lösungen für dynamische Stromtarife und die intelligente Steuerung flexibler Verbraucher. Das ist ein wichtiger Hebel, um die Nachfrage besser mit dem schwankenden Angebot erneuerbarer Energien in Einklang zu bringen.
Bosch Ventures, der Corporate-Venture-Capital-Arm unseres Fondsinvestors Bosch, hat sich kürzlich an Rabot Energy beteiligt. Damit verstärkt ein führender Industrieakteur sein Engagement in einem Markt, der für Stabilität im Stromnetz, niedrigere Kosten für Verbraucher und echten Klimanutzen sorgt.
Anlässlich des Investments haben wir mit Dr. Ingo Ramesohl, Geschäftsführer von Bosch Ventures, über die Beweggründe für das Investment, die Zusammenarbeit mit Rabot Energy und die Rolle von Technologie und Daten in der Energiewende gesprochen.

Wie sind Bosch Ventures auf Rabot Energy aufmerksam geworden?
Wir wurden auf Rabot Energy aufmerksam, weil ihr Ansatz genau unser Interesse trifft: dynamische Stromtarife kombiniert mit intelligenter Steuerung flexibler Verbraucher. Ein starkes Konzept mit hohem Zukunftspotenzial. Durch den regelmäßigen Austausch mit dem HTGF (wir vertreten Bosch etwa im HTGF Digital Tech Investmentkomitee) hatten wir bereits sehr früh Kontakt.
Wie entwickelte sich die Zusammenarbeit mit Rabot Energy?
Sehr gut. Von Beginn an überzeugte uns Rabots ganzheitlicher Ansatz – von der Preisweitergabe bis zur Steuerung per App. Neben dem finanziellen Investment durch Bosch Ventures gibt es parallel erste sichtbare Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen Bosch und Rabot: Der Bosch Geschäftsbereich für Haushaltsgeräte etwa hat eine Funktion veröffentlicht, mit der Geräte automatisch zum günstigsten Zeitpunkt starten. Für unsere Marke Siemens Hausgeräte wurde dies als smartStart zur IFA kommuniziert – inklusive des Verweises auf Rabot Energy.
Was war ausschlaggebend für die Investment-Entscheidung?
Ausschlaggebend war das klare Zusammenspiel von Technologie, Marktbedarf und Klimanutzen – und das starke Team hinter Rabot.

Welches Potenzial bieten flexible Stromtarife für Elektronik-, Automobil- und Haushaltsgeräte?
Studien zeigen, dass bis 2035 etwa 10 % des deutschen Stromverbrauchs durch flexible Steuerung angeglichen werden könnten. Flexible Tarife tragen dazu bei, die Stromnachfrage besser mit dem Angebot abzugleichen, insbesondere wenn viel volatile Erzeugung aus Wind oder Solar im Netz ist. So entsteht Stabilität, Einsparpotenziale und geringere Kosten für Verbraucher. In der Automobilbranche ermöglichen flexible Tarife, Ladezeiten von E‑Autos so zu steuern, dass sie dann Strom beziehen, wenn dieser besonders günstig und klimafreundlich ist. Vehicle-to-Grid (V2G) bietet hier weitergehende Möglichkeiten. Bei Haushaltsgeräten können Nutzer ihre Geräte intelligent so einsetzen, dass sie z. B. dann laufen, wenn die Strompreise niedrig sind oder erneuerbarer Strom ausreichend vorhanden ist – so wie Bosch es auf der IFA mit smartStart demonstriert hat.
Wie sehen Sie die Rolle von Technologie und Daten im Energiemarkt?
Sie sind ein zentraler Baustein der Energiewende – durch intelligente Steuerung, präzise Prognosen und mehr Effizienz im Verbrauch.
Vielen Dank für das Gespräch!
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